Fast keiner weiss davon, aber es ist, nach Meinung des Autors, entscheidend für Diskussionen zum Thema Atomenergie: Das definitive Aus für Atomreaktoren „made in Switzerland“ war eine Kernschmelze in einem Schweizer Atomkraftwerk!
Am 26. April 1986 explodierte ein Kernreaktor in Tschernobyl. Dieses Ereignis hat sich in die Köpfe unzähliger Menschen eingebrannt und ist seit Generationen das Sinnbild für katastrophale Unfälle in Atomkraftwerken. Trotz dieses schrecklichen Ereignisses waren die meisten Leute ausserhalb der Sowjetunion der Meinung, dass „Ihre Atomkraftwerke“ sicher seien. Viele glaubten, dass der GAU in Tschernobyl nur der technischen Unterlegenheit „der Kommunisten“ zuzuschreiben sei.
GAU in der Schweiz
Weitestgehend unbekannt, selbst in der Schweiz, ist die Tatsache, dass es bereits 17 Jahre vor dem sehr schweren Unfall in Tschernobyl, nämlich am 21. Januar 1969, in einem Schweizer Atomkraftwerk zu einer Kernschmelze und zu Explosionen kam. Eine Kernschmelze stellte den grössten Unfall dar, den man sich vorstellen konnte, und kann deshalb als GAU (grösster anzunehmender Unfall) bezeichnet werden.

Der Leitstand des Schweizer Atomkraftwerks Lucens
(Quelle: Wikipedia – Urheber: „Josef Schmid“ – Lizenz: CC-BY-SA 4.0)