Die Energiewende

Dies ist ein Hinweis, dass es geplant ist diese Unterseite zu verbessern. (Ziel: Text anders aufzubauen und sinnvoller zu strukturieren.)

Als „Energiewende“ wird die Umstellung der Energieversorgung von nicht erneuerbaren auf erneuerbare Energien bezeichnet.

Nicht erneuerbare Energien sind endlich. Das heisst sie entstehen nicht oder nur sehr sehr langsam wieder von Neuem. Zu den nicht erneuerbaren Energien gehört neben Energie aus fossilen Energieträgern (Erdöl, Erdgas und Kohle) die Energie aus Kernbrennstoffen (Uran).

Erneuerbare Energien sind (für menschliche Massstäbe und Zeiträume) unerschöpflich vorhanden oder sie regenerieren sich sehr schnell.

Folgend werden die nicht erneuerbaren Energien am Beispiel des weltweiten Hauptenergieträgers, dem Erdöl, betrachtet:

Bis das Erdöl (ebenso die Kohle und das Erdgas) der Erde entstanden ist, hat es mehrere Hundert Millionen Jahre gedauert. Obwohl das Erdöl erst seit 1900 in nennenswerten Mengen abgebaut wird, hat die Menschheit schon mehr als die Hälfte der bekannten und vermuteten Reserven verbraucht oder steht kurz davor. (Stichwort „Globales Ölfördermaximum“ Quelle: „Energy Watch Group“) In der folgenden Grafik sieht man den Verlauf der weltweiten Fördermenge von Erdöl. Bemerkenswerterweise hat sich der Erdölverbrauch seit 1950 mehr als versiebenfacht!

Weltweite Fördermenge von Erdöl 1960 - 2010

Weltweite Fördermenge von Erdöl 1960 – 2010

Die nächste Grafik zeigt eine sogenannte „Hubbert-Kurve“, mit der man den Verlauf der Erdölförderung eines Landes, einer Region und der ganzen Welt beschreiben kann. Damit hat Marion King Hubbert bereits in den Fünfziger Jahren korrekt vorausgesagt, dass das Erdölfördermaximum der USA um ca. 1970 eintreffen würde. Wenn man dieser Kurve und der Vorhersage der „Energy Watch Group“ vertraut, wird die weltweite Fördermenge in Zukunft immer weiter sinken, weil kaum noch nennenswerte neue Lagerstätten gefunden werden.

Hubbert-Kurve - Zur Verständlichkeit sind zusätzlich mehrere einzelne Quellen dargestellt, die sich durch die Hubbert-Kurve zusammenfassen lassen

Hubbert-Kurve – Zur Verständlichkeit sind zusätzlich mehrere einzelne Quellen dargestellt, die sich durch die Hubbert-Kurve zusammenfassen lassen
(Quelle: Wikipedia Urhbeber: „Florian.Arnd“ Lizenz: Frei nutzbar ohne Einschränkungen)

Auch die Vorräte von Kohle, Erdgas und Uran werden massiv schneller verbraucht, als sie in der Natur durch sehr sehr langsame Prozesse wieder von Neuem entstehen. Es ist deshalb ein äusserst notwendiger Schritt bei der „Energieerzeugung“ von fossilen auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen!

Spätestens dann, wenn mehr Energie gebraucht wird um einen Liter Öl, einen Kubikmeter Gas, ein Kilo Kohle oder ein Kilo Uran zu fördern, als diese Stoffe technisch nutzbare Energie abgeben können, können sie nicht mehr für die Energieversorgung verwendet werden! (Das wird eintreffen noch bevor der berühmte „letzte Tropfen“ aufgebraucht sein wird.) Es muss inzwischen immer grösseren Aufwand betrieben werden, um an diese Energieträger zu kommen. Man denke an das Fracking in den USA, Erdöl aus der Tiefsee, Gas aus der Arktis, Ölschiefer aus Kanada, etc.

Laut der „Energie Watch Group“ liegt das Globale Fördermaximum aller fossilen Energieträger nur wenige Monate vor uns. Nach ihren Angaben wird das Fördermaximum (der Peak) 2015 erreicht werden. Anschliessend werden immer weniger fossile Energieträger zur Verfügung stehen und durch die Gesetze der Marktwirtschaft (Angebot und Nachfrage) werden diese erst noch immer teurer werden. Es ist abzusehen, dass die ärmsten Verbraucher am Markt als erste keine bezahlbaren, fossilen Energieträger mehr kaufen können.

Neben der Tatsache, dass die nicht erneuerbaren Energiequellen endlich sind, gibt es weitere Gründe, welche für eine Energiewende sprechen. Unter anderem:

– Verminderung des CO2 Ausstosses (Klimawandel)

– Belastung und Verschmutzung der Erde durch Abbau, Transport und Verbrennung der fossilen Energieträger

– Die Endlagerproblematik von radioaktiven Stoffen

– Die Gefahr von Kernschmelzen, GAU’s und anderen Unfällen in Atomkraftwerken, mit massiven und sehr langanhaltenden Folgen.

– Verminderung der Abhängigkeit vom Ausland und politisch instabilen Regionen für die Deckung des Energiebedarfes

– Inspiration und Vorbild für die restliche Welt

(Auf wikipedia.org sind unter “ https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewende#Motivation_f.C3.BCr_die_Transformation “ weitere Motivationen zu finden.)

 

Der Energieverbrauch in der Schweiz:

Die folgende Grafik zeigt den Energieverbrauch der Schweiz. Bemerkenswert und gut ersichtlich ist die massive Steigerung in den letzten 100 Jahren. Seit 1950 hat sich der Energieverbrauch ungefähr verfünffacht!

Entwicklung des Energieverbrauches der Schweiz zwischen 1910 - 2013 (eingeteilt nach Energieträgern)

Entwicklung des Energieverbrauches der Schweiz zwischen 1910 – 2013 (eingeteilt nach Energieträgern)

Die in der Schweiz verwendete Energie wurde in der folgenden Grafik in die drei Nutzungsbereiche Wärme, Mobilität und Strom eingeteilt. Die Einteilung wurde so vorgenommen, um die Verhältnisse der Nutzungsbereiche zueinander gut lesbar darzustellen.

Der Bereich Strom kennzeichnet dabei den verbleibenden Anteil an Strom, nachdem die Anteile des Stroms die für Mobilität und Wärme verwendet werden abgezogen wurden. Strom selber lässt sich für sehr viele Anwendungen nützen. (Mehr Informationen dazu sind auf der Seite „Strom“ unter „E-Nutzung“ zu finden.)

Häufig wird in Diskussionen die Energiewende nur auf die erneuerbare Erzeugung von Strom reduziert. Es ist wichtig zu sehen, dass die Nutzungsbereiche „Wärme“ und „Mobilität“ den viel grösseren Anteil am Gesamtenergieverbrauch ausmachen.

In den beiden Nutzungsbereichen Wärme und Mobilität kommt heutzutage der grösste Anteil der Energie aus fossilen Energiequellen, hauptsächlich Erdöl und Erdgas. Auch die Energie für diese zwei Bereiche muss vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen, wenn man eine „Tatsächliche Energiewende“ erreichen möchte.

Der Schweizer Energieverbrauch aufgeteilt in die Bereiche Wärme, Strom und Mobilität (2013)

Der Schweizer Energieverbrauch aufgeteilt in die Bereiche „Wärme, Strom und Mobilität“ (2013)

Für die Energiewende sind, nach Meinung des Autors, der Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Anpassung der Transportnetze (Stichworte: „Smart Energy“ & „Micro Grids“) und der Ausbau der Energiespeicher die Schlüsseltechnologien. Detailliertere Informationen zu diesen Unterthemen sind auf den weiteren Unterseiten von „Energiewende“ zu finden:

Informationen zu den Kraftwerken (E-Wandlung): https://energie-info.info/energiewandlung/

Informationen zur Energiespeicherung: https://energie-info.info/energiespeicherung/

Informationen zum Energieangebot und der -Nachfrage: https://energie-info.info/energieangebot-nachfrage/

Informationen zum Energietransport: https://energie-info.info/energietransport/

Informationen zum Thema „Smart Energy“: https://energie-info.info/smart-energy/

 

Weiterführende Infos unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch

http://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch_der_Schweiz

http://de.wikipedia.org/wiki/Energiewende

http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rdermaximum

https://www.youtube.com/watch?v=oufNvyLaY6I

http://de.wikipedia.org/wiki/Globales_%C3%96lf%C3%B6rdermaximum

-> Weitere Links folgen.

 

Meine Meinung:

Ich bin überzeugt, dass die Energiewende funktioniert!

Es ist, meiner Meinung nach, sogar ein äusserst notwendiger Schritt, da die Reserven von Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran mit jedem Tag kleiner werden.

Es muss unser Ziel sein, dass die ganze Energie, die wir verbrauchen, aus erneuerbaren Quellen stammt. Das heisst, wir dürfen uns anstrengen mittelfristig vollständig auf Erdgas, Erdöl, Kohle und Uran als Energieträger zu verzichten. (Elektrizität kann sowohl aus erneuerbaren, als auch aus nicht erneuerbaren Energiequellen stammen.) Die Schweiz ist im Bereich der Wasserkraft durch unsere Geografie sehr gut aufgestellt. Wir haben aber noch viel Potenzial, was die anderen Möglichkeiten anbelangt. Dazu gehören, die Erdwärme (direkt als Wärme oder in Strom umgewandelt), die Sonnenenergie (direkt als Wärme oder in Strom umgewandelt), die Windenergie und die Biomasse. Es wird in Zukunft einen Energiemix geben, um die Vor- und Nachteile der einzelnen Technologien im Bezug auf die „Energieproduktion“ zu kombinieren und um somit eine konstante Versorgung weiterhin und trotz schrittweisem Verzicht auf fossile Energieträger und Kernbrennstoffe sicherzustellen.

Die Energiewende ist, meiner Meinung nach, eine grosse Berufung/ Herausforderung für die Menschheit. Es ist wahrlich eine Generationenaufgabe. Ich vergleiche sie gerne mit der Mondlandung der Amerikaner 1969.
Als Präsident John F. Kennedy am 25. Mai 1961 seine berühmte Rede hielt und es zum Ziel der ganzen Nation erklärte, vor Ende des Jahrzehntes auf dem Mond zu landen, wussten die Amerikaner auch noch nicht genau, wie sie das bewerkstelligen werden und wie das Programm ablaufen sollte. Man halte sich vor Augen, dass diese Ankündigung nur eineinhalb Monate nach dem ersten Flug eines Menschen in den Weltraum erfolgte! Da hat man es gerade geschafft die ersten Menschen in den Weltraum fliegen zu lassen und sie auch sicher wieder auf die Erde zuzrückzuholen und dann erklärt einer, dass man in weniger als 9 Jahren auf dem Mond landen wolle! Ein Himmelskörper, der mehr als 1’200 Mal so weit entfernt ist, wie der weiteste Abstand, den Juri Gagarin auf seinem ersten Flug von der Erdoberfläche erreichte. Man brauchte für dieses Abenteuer neue Raken, Raumschiffe, Lebenserhaltungssysteme, Raumanzüge, etc. und stand unter dem Zeitdruck das innerhalb von weniger als 9 Jahren zu erreichen. Das nenne ich Mal eine mutige Vision eines charismatischen Politikers!

Ich glaube das Wichtigste um derartige Aufgaben zu meistern ist, dass man das Ziel vor Augen hält und alle fokussiert und lösungsorientiert zusammenarbeiten. Man braucht eine positive Einstellung zum Ganzen und geht einfach vom besten Fall aus uns sagt: „Wir schaffen es!“ (Oder der Schweizer: „Das Glas ist halb voll, nicht halb leer.“ xD)

Das Ganze kann einen richtigen Sog entwickeln, eine ungekannte Motivation und Leute dazu bringen, ungekanntes Potenzial freizusetzen. Die menschlichen Stärken: Kreativität, Erfindergeist und Kooperation kommen zum tragen und führen zu neuen Innovationen.

Diese Innovationen erleichtern auch weitab vom eigentlichen Projekt weitere Innovationen. So hat die Mond- und Raumfahrt etwa dazu geführt, dass der Wirkungsgrad von Solarzellen massiv gesteigert werden konnte, dass zum ersten Mal automatische Rauchmelder entwickelt wurden und hat die Miniaturisierung und Leistungssteigerung von Computern massiv beschleunigt. Auch alle heute oft als selbstverständlich empfundenen Sateliten-Technologien, wie GPS, Erdvermessung (Kartografie, Monsterwellen, Poleiskappenvermessung), Erdbeobachtung (Wettersateliten, Klimaforschung, Aufklärung) sind erst durch die Raumfahrt möglich geworden!

Projekte, wie das Eisenbahnnetz, der Gotthardtunnel, die Autobahnen, etc. sind auch nur durch Pioniergeist und langfristiges Denken entstanden. Kurzfristig gesehen sind sie teuer aber langfristig gesehen sehr günstig und äusserst sinnvoll! Das bezweifelt z.B. heute beim Gotthardtunnell auch niemand mehr. Genau so spielt die Analogie bei der Energiewende! Logischerweise funktioniert nicht alles beim ersten Anlauf und so, wie man es sich gewünscht hat. Das war auch beim Apollo-Programm nicht anders. So starben z.B. 1967, also nur zwei Jahre vor der ersten Mondlandung, drei Astronauten durch einen Brand bei einer Übung in der Raumkapsel. Die Amerikaner haben aber weitergemacht und es geschafft, ihr Ziel zu erreichen. In diesem Sinne: „Let’s do it!, für uns, unsere Kinder, die Natur und die Zukunft!“

Die Schweiz gibt pro Monat alleine mehr als 1.5 Milliarden Franken für Erdöl aus. (Quelle: BFE „Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2013“) Dazu kommen Ausgaben für Erdgas, Kohle, Uran und Stromimorte & Exporte. Wenn wir ein Teil dieses Geldes in die Entwicklung und Verbreitung erneuerbarer Energien investieren, können wir die Menge unserer Energieimporte immer mehr verringern und die lokale Wertschöpfung stärken.

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Energiewende kostet, aber keine Wende in der Energieversorgung zu erreichen, wäre unbezahlbar.

 

Anmerkungen zum Energieverbrauch (Für speziell Interessierte):

In der folgenden Grafik sind die verschiedenen Energieträger ersichtlich und wie viel sie vom gesamten Energiebedarf abdecken. Die Energiewende wird häufig nur auf den Bereich „Strom“ reduziert dargestellt und diskutiert. Aber jeder Bereich ist wichtig. Ausserdem finde ich es interessant zu erwähnen, dass in der Schweiz ca. 75% des Energiebedarfs durch importierte Energieträger abgedeckt werden! (Hinweis für die Rechnung: mindestens 36% des Stromes stammt auch aus importierten Energieträgern)

Der Schweizer Energieverbrauch aufgeteilt nach Energieträgern (2013)

Der Schweizer Energieverbrauch aufgeteilt nach Energieträgern (2013)

Beim Stromverbrauch ist es wichtig zu beachten, dass Strom sowohl aus erneuerbaren, als auch aus fossilen Quellen stammen kann. Deshalb wird die Stromerzeugung der Schweiz in der folgenden Grafik noch weiter aufgeteilt.

Stromproduktion der Schweiz eingeteilt nach Kraftwerkskategorien (2013)

Stromproduktion der Schweiz eingeteilt nach Kraftwerkskategorien (2013)

Ausserdem ist es auch sehr interessant zu sehen, wofür wir in der Schweiz genau Energie „verbrauchen“. Zusätzlich zu der bereits vorher im Text erfolgten Einteilung werden in der folgenden Grafik die Verwendungszwecke noch genauer aufgeschlüsselt.

Energieverbrauch der Schweiz eingeteilt nach Verwendungszwecke (2013)

Energieverbrauch der Schweiz eingeteilt nach Verwendungszwecke (2013)

Wie vorhin geschrieben, ist die Nachfrage nach Energie in den letzten Jahren massiv angestiegen. Gründe dafür sind unter anderem die zunehmende Mobilität (Flug- und Strassenverkehr), mehr elektrische Verbraucher und deren gesteigerte Leistung und mehr Heizungen. Ausserdem ist zu erwähnen, dass die Bevölkerung der Schweiz seit 1900 stark gewachsen ist. Sie hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt.

Entwicklung des Energieverbrauches der Schweiz zwischen 1910 - 2013 (eingeteilt nach Energieträgern)

Entwicklung des Energieverbrauches der Schweiz zwischen 1910 – 2013 (eingeteilt nach Energieträgern)

Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz 1900 - 2012

Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz 1900 – 2012

Hier der Vollständigkeit halber die Grafik, die den Stromverbrauch nach Verbrauchergruppen aufteilt. Ich persönlich finde die Einteilung nach Verwendungszweck interessanter und hilfreicher. Trotzdem hat diese Grafik den Vorteil, dass sie schnell ersichtlich macht, dass alle ihren Beitrag zur Energiewende leisten können: Haushalte, Industrie & Dienstleistung und Verkehr. Die Energiewende ist ein Thema, das nicht nur die Industrie oder nur die Haushalte etwas angeht, sondern die Energiewende geht uns alle etwas an und jeder Bereich kann und soll seinen Beitrag dazu leisten.

Energieverbrauch der Schweiz eingeteilt nach Verbrauchergruppen

Energieverbrauch der Schweiz eingeteilt nach Verbrauchergruppen (2013)

 

Situation weltweit:

Der Vollständigkeit halber werden hier noch ganz kurz zwei Grafiken zum weltweiten Energieverbrauch gezeigt und mit wenigen Worten beschreiben.

Auf der folgenden Grafik ist der weltweite Energieverbrauch der letzten 150 Jahren abgebildet:

Weltweiter_Energieverbrauch_Primaerenergieverbrauch_1860_bis_2014

Weltweiter Energieverbrauch von 1860 bis 2014 (Primärenergie)

 

Wie auf dieser Grafik ersichtlich ist und auch bereits im Kapitel „Energie – Einleitung“ angetönt wurde, ist der weltweite Energiebedarf in den letzten 150 Jahren sehr stark gestiegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist er um ca. den Faktor 10 regelrecht explodiert und hat sich seit dem Beginn der Industriellen Revolution sogar mehr als um den Faktor 30 erhöht! Der weitaus grösste Anteil des zusätzlichen Energiebedarfes wurde und wird durch fossile Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas und Uran) gedeckt. Die fossilen Energieträger machten 2011 ca. 91% und die erneuerbaren nur ca. 9% des weltweiten Energieverbrauchs aus. (Quelle: „BP Statistical Review of World Energy June 2015“)

Die Gründe für den stark gestiegenen Energieverbrauch weltweit sind die gleichen, wie in der Schweiz. Um die Wichtigsten zu nennen: Bevölkerungswachstum, gesteigerte Mobilität, mehr elektrische Verbraucher, mehr Heizungen und gesteigerte Produktion der Wirtschaft.

Die nächste Grafik ist deshalb interessant, weil sie aufzeigt, dass der Energieverbrauch pro Kopf in der der Welt sehr unterschiedlich ist. So wird z.B in Amerika, Kanada, Australien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Island, den nordischen Ländern und den Benelux-Staaten sehr viel Energie „verbraucht“. Es lässt sich sagen, dass der „Energieverbrauch“, wie auch der Wohlstand auf der Welt sehr ungleichmässig verteilt ist. Der Energieverbrauch lässt einen Rückschluss auf den Reichtum, die energieintensive Industrie und die klimatischen Bedingungen in einem Land zu.

Weltweite Übersicht zum Energieverbrauch pro Kopf (2003)

Weltweite Übersicht zum Energieverbrauch pro Kopf (2003)
(Quelle: Wikipedia Urheber: „SG“ Lizenz: CC BY-SA 3.0)

 

Erweitere Hintergründe zum Thema „Peak-Oil“:

Es ist grundsätzlich nicht die Frage, ob es ein Fördermaximium (u.A. Peakoil) geben wird, sondern wann dieses erreicht sein wird. Diese Diskussion ist stark von wirtschaftlichen Interessen geprägt. So möchte z.B. die Erdöllobby möglichst lange möglichst viel Erdöl verkaufen und die Clean-Tech-Lobby hingegen möglichst schnell möglichst viel Clean-Tech-Produkte anbieten. Das Fördermaximum (u.A. Peakoil) lässt sich erst im Nachhinein einwandfrei feststellen.

Da sich die Frage, ob es überhaupt ein Fördermaximum geben wird oder nicht, gar nicht stellt, finde ich persönlich ein schneller Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen äussert sinnvoll. Die Energiewende ist mit zahlreichen und massiven Vorteilen für die Umwelt  und uns Menschen verbunden. Es ist ausserdem schöner kontinuierlich seriös mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zu machen, als plötzlich durch das Versiegen nicht erneuerbaren Energiequellen massiv in der Lebensqualität eingeschränkt und ultimativ zum extrem schnellen Umbau der Energiewirtschaft gezwungen zu werden.

Ich denke es ist besser die Arbeit und die Zeit in die Verwirklichung der Energiewende zu investieren, als aufwendige Forschungen und Diskussionen darüber anzustellen, wann genau das Fördermaximum eintreffen wird. Trotzdem hier ein paar eindrückliche Zahlen und Fakten:

Die Förderung der bestehenden Ölfelder geht, gemäss der IEA, zurzeit um jährlich 6,7 Prozent zurück. Man müsste bis 2030 eine Menge an Öl finden, die viermal der Förderkapazität von Saudi-Arabien entspricht, um die zurückgehende Förderung erschöpfter Ölvorkommen auszugleichen. Wobei man sich vor Augen halten muss, das Saudi-Arabien der weltweit grösste Erdöllieferant ist.

Ende 2010 hat die IEA zudem festgehalten, dass die Ära des billigen Öles vorbei sei.

Gemäss der IEA wurde 2008 das Fördermaximum für konventionelles Rohöl erreicht. Ab 2035 tritt nach Schätzung der IEA das Fördermaximum für jegliches Erdöl (inklusive schwer förderbaren, unkonventionellen Erdöl) ein.

Gegenüberstellung der Ölfunde von 1930 - 2040 und der Erdölförderung bis 2006

Gegenüberstellung der Ölfunde von 1930 – 2040 (bisherige Entdeckungen & zukünftige Erwartungen) und der Erdölförderung bis 2006
(Quelle: Wikipedia Urheber: „Florian.Arnd“ Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Eine Schwierigkeit um den genauen Zeitpunkt des Peak-Oils zu bestimmen ist die Tatsache, dass viele Informationen über Reserven und Fördermengen nicht öffentlich verfügbar sind. So sind zum Beispiel in Saudi-Arabien, dem weltweit grössten Erdölproduzenten, die Produktionsdaten und Reserven ein Staatsgeheimnis. Man muss deshalb mit Schätzungen vorlieb nehmen.

Das erwartete Versiegen der Vorkommen von Erdöl, Uran, Erdgas und Kohle im zeitlichen Kontext

Das erwartete Versiegen der Vorkommen von Erdöl, Uran, Erdgas und Kohle im zeitlichen Kontext
(Datenquelle: Energie-Atlas Bayern)

 

– Letzte Änderung 20.09.2015 –

 

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